Yoga während der Menstruation: Warum Balance und Kraftübungen schwieriger sein können und wie du damit umgehst
Viele Frauen merken während ihrer Periode, dass bestimmte Yogaübungen – vor allem Balance- und Kraftübungen – plötzlich schwieriger erscheinen. Hast du auch schon bemerkt, dass der Baum (Vrksasana) oder Planks in dieser Zeit anstrengender wirken? Das ist vollkommen normal und hängt mit den Veränderungen zusammen, die dein Körper während der Menstruation durchläuft. Das ist vollkommen normal und hängt mit den Veränderungen zusammen, die dein Körper während der Menstruation durchläuft. In diesem Artikel erklären wir die Gründe dafür und geben dir Tipps, wie du deine Yoga-Praxis an deine Bedürfnisse anpassen kannst.

Warum sind Balance- und Kraftübungen während der Periode schwieriger?
1. Hormonelle Schwankungen
In den ersten Tagen der Periode sinken die Spiegel von Progesteron und Östrogen. Diese Hormone beeinflussen die Muskelspannung und die Fähigkeit, sich zu fokussieren, wodurch Balance und Bewegungskoordination herausfordernder werden. Zudem wirken sie auf den Energiestoffwechsel, was sich in einem Gefühl von Müdigkeit äußern kann. Diese Hormone beeinflussen nicht nur deine Energie, sondern auch die Muskelkoordination. Du könntest dich weniger konzentriert fühlen, was gerade bei Balanceübungen wie dem Baum (Vrksasana) oder dem Halbmond (Ardha Chandrasana) auffällt.
2. Veränderungen im Körper
- Aufgeblähter Bauch: Viele Frauen spüren ein Schweregefühl oder Blähungen im Bauchbereich. Das kann den Schwerpunkt deines Körpers verlagern und Balancehaltungen erschweren.
- Lockerere Gelenke: Während der Periode kann das Hormon Relaxin erhöht sein, was deine Gelenke und Bänder lockert. Dadurch kann sich dein Stand weniger stabil anfühlen, besonders bei einbeinigen Haltungen wie dem Krieger III (Virabhadrasana III).
3. Müdigkeit und Schmerzen
Dein Körper arbeitet intensiver, um die Gebärmutterschleimhaut abzubauen, was oft zu Müdigkeit führt. Wenn du außerdem mit Krämpfen oder Rückenschmerzen zu kämpfen hast, fühlen sich Kraftübungen wie Planks oder Chaturangas besonders anstrengend an.
Wie du deine Yoga-Praxis anpassen kannst
Zum Glück gibt es viele Möglichkeiten, wie du deine Yoga-Praxis während der Periode anpassen kannst, ohne auf Bewegung verzichten zu müssen. Hier sind einige Tipps:
1. Hilfsmittel nutzen
Hilfsmittel wie Blöcke oder eine Wand können Balancehaltungen stabilisieren. Zum Beispiel kannst du bei einer Vorwärtsbeuge (Uttanasana) Blöcke verwenden, um die Hände darauf abzulegen und den Rücken gerade zu halten. Beim Halbmond kannst du z. B. einen Block unter der unteren Hand platzieren, um mehr Sicherheit zu gewinnen.
2. Intensität anpassen
Reduziere die Intensität bei Kraftübungen, wenn du dich müd oder erschöpft fühlst. Setze beispielsweise die Knie bei Planks ab oder verkürze die Haltezeit in fordernden Haltungen.
3. Sanfte Alternativen wählen
Sanfte, erholsame Haltungen können während der Menstruation Wunder wirken, da sie den Körper entlasten, die Durchblutung fördern und Spannungen im Unterbauch oder unteren Rücken lindern. Diese Posen helfen dir, Stress abzubauen und deinen Körper in eine regenerative Phase zu versetzen. Probiere zum Beispiel:
- Beine an der Wand (Viparita Karani): Hilft bei Müdigkeit und belebt den Körper.
- Liegender Schmetterling (Supta Baddha Konasana): Löst Spannungen im Unterbauch.
- Kindhaltung (Balasana): Lindert Rückenschmerzen und fördert Entspannung.
4. Achtsamkeit üben
Dein Körper sendet dir während der Menstruation klare Signale – höre darauf. Wenn sich eine Haltung unangenehm anfühlt, lasse sie weg oder modifiziere sie. Es ist völlig in Ordnung, wenn deine Praxis in dieser Zeit sanfter und langsamer ist.
Fazit
Es ist völlig normal, dass Balance- und Kraftübungen während der Periode schwieriger sind. Dein Körper durchläuft hormonelle, körperliche und emotionale Veränderungen, die sich auf deine Yoga-Praxis auswirken. Indem du Hilfsmittel nutzt, die Intensität anpasst und auf deinen Körper hörst, kannst du trotzdem eine wohltuende und stärkende Yoga-Praxis genießen.
Erinnere dich: Jede Periode ist anders, und das Wichtigste ist, freundlich und geduldig mit dir selbst zu sein. Yoga ist keine Leistung, sondern ein Werkzeug, um dich mit deinem Körper zu verbinden – gerade in sensiblen Zeiten wie der Menstruation. Nimm dir bewusst Zeit, um auf deinen Körper zu hören und ihn mit Mitgefühl zu behandeln. Sei stolz auf jede Bewegung, die dir guttut, und erinnere dich daran, dass Selbstakzeptanz der Schlüssel zu einem ausgeglichenen Geist und Körper ist.